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ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störungen):
Unkonzentriert und schlecht organisiert? Dahinter kann eine psychosomatische Erkrankung stecken. Menschen mit ADHS sind leicht ablenkbar, können sich selten über längere Zeit auf eine Aufgabe konzentrieren, bringen einmal begonnene Tätigkeiten oft nicht zu Ende und sind häufig desorganisiert. Das führt immer wieder zu Konflikten in allen Lebensbereichen und dadurch oft zu zusätzlichen psychischen Erkrankungen.
Akute Belastungs- und Anpassungsstörungen:
Akute Belastungsstörung innerhalb von Minuten bis Stunden insgesamt 4 Wochen. Anpassungsstörung innerhalb eines Monats bis 6 Monate und posttraumatische Belastungsstörung länger als 4 Wochen.
Anpassungsstörung treten nach einen besonderen Lebensereignisse auf, zum Beispiel Unfall oder einer schwerwiegenden Erkrankung oder den Verlust eines nahestehenden Menschen. Die Symptomatik einer Anpassungsstörung beginnt in der Regel innerhalb eines Monats nach Auftreten des Stressors und dauert nach Ende der Belastung in der Regel nicht länger als 6 Monate an beziehungsweise bis zu 2 Jahr bei längerer depressiver Reaktion.
Angststörungen:
Angst ist so alt wie die Menschheit. Doch Angststörungen nehmen zu. Man spricht inzwischen von fast jedem Zehnten. Doch Angst ist nicht gleich Angst. Es gilt sehr genau zu unterscheiden zwischen den einzelnen Formen krankhafter Angst, um dann auch zur richtigen Therapie zu greifen. Angststörungen ist ein Sammelbegriff für mit Angst verbundene psychische Störungen. Ihr gemeinsames Merkmal sind exzessive, übertriebene Angstreaktionen beim Fehlen einer wirklichen äußeren Bedrohung.
Unterschieden werden dabei grob zwei Formen:
1) Diffuse, unspezifische Ängste treten spontan und frei flottierend auf und haben keine Situation oder Objekte als Auslöser.
2) Phobien sind dagegen auf konkrete Dinge ausgerichtet und an bestimmte auslösende Objekte, Situationen oder Räumlichkeiten gebunden (z. B. Tiere, Menschen oder Platzmangel).
Bipolare Störungen / Manisch-depressive Erkrankungen:
Bei einer Bipolaren Störung schwankt die Stimmung des Erkrankten zwischen den Phasen der Hochstimmung und der Niedergeschlagenheit. Dazwischen können immer wieder Phasen einer ausgeglichenen Stimmung liegen. Im klassischen Verlauf wechseln die Betroffenen während Ihrer Erkrankung immer wieder zwischen folgenden Zuständen: Manie und Depression.
Depression: Depressionen sind so alt wie die Menschheit. Klassisch sind schon die Schilderungen im Alten Testament, später bei den antiken Philosophen und Ärzten, und schließlich vom Mittelalter über die Neuzeit bis heute.
Burn-Out / Erschöpfungszustand:
Unter Burnout (engl.: to burn out = ausbrennen) verstand man ursprünglich die negativen Folgen der beruflichen (Über-)Beanspruchung mit gemütsmäßiger Erschöpfung, innerer Distanzierung und schließlich Leistungsabfall. Oder - wie es früher beschrieben wurde -, ein "Stress-Syndrom der helfenden Berufe" bzw. auf einen kurzen Nenner gebracht: "Die Folgen von schlechten Bedingungen, unter denen viele gute Leute tätig sind".
Demenz:
In Deutschland leben gegenwärtig etwa 1,1 Millionen Demenzkranke. Zwei Drittel von ihnen sind von der Alzheimer-Krankheit betroffen. Jahr für Jahr treten mehr als 250.000 Neu-Erkrankungen auf. Die Zahl der Demenz-Kranken nimmt infolge der Bevölkerungs-Alterung kontinuierlich zu. Wenn das in dieser Form so weitergeht, wird man bis zum Jahr 2050 etwa 2,6 Millionen Demenzkranke betreuen müssen.
Posttraumatische Belastungsstörung: d. h. eine seelische Verwundung nach Extrembelastung sind so alt wie die Menschheit. Früher wurden sie jedoch nicht akzeptiert, ja als Schwäche lächerlich gemacht oder als Simulation verdächtigt.
Psychosen:
Leider haftet trotz Aufklärung und durchaus positivem Einstellungswandel in der Öffentlichkeit, verstärkt durch die Aufklärungsarbeit des verantwortungsbewussten Teils der Medien, auch heute noch den Schizophrenien etwas Fremdartiges, Sonderbares, ja Unheimliches und manchmal sogar Bedrohliches an. Man will diese Kranken nicht diskriminieren, ihnen ja durchaus helfen. Doch die Schizophrenien gehören nach wie vor zu jenen seelischen Störungen, mit denen man möglichst wenig zu tun haben möchte.
Der Begriff Schizophrenie kommt aus dem griechischen, nämlich schizein, d.h. spalten und phren, d.h. Zwerchfell, wo man in der Antike Geist und Seele beheimatet sah. Die "gespaltene Seele" galt früher als die Geisteskrankheit schlechthin, ein Leiden so alt wie die Menschheit. Eine der frühesten Beschreibungen geht auf das Jahr 1400 vor Christi Geburt zurück.
Der Begriff Schizophrenie selber ist aber erst rund hundert Jahre alt. Zuvor bezeichnete man dieses Leiden beispielsweise als Dementia praecox. Das heißt soviel wie früh erworbener geistiger Abbau, was aber nicht stimmt, wie man inzwischen weiß.
Später sprach man vor allem von einer Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis (zur Erklärung des Begriffes Psychose: siehe später), danach aus den erwähnten Gründen von der Gruppe der Schizophrenien oder einfach den Schizophrenien.
Psychosomatische Störungen:
Psychosomatische Erkrankungen sind körperliche Erkrankungen und Leiden, die sich nicht auf organische Ursachen zurückführen lassen, sondern durch psychische Belastungen hervorgerufen werden. So können psychische und seelische Belastungen etwa Herzerkrankungen, Bluthochdruck oder Magenprobleme verursachen.
Unter einem funktionellen Syndrom verstehen wir einen von Fall zu Fall nach Zusammensetzung und Intensität wechselndes Bild körperlicher Beschwerden an vegetativ versorgten Organ ohne organisches Substrat, dass von genau lokalisierbaren Symptom wie Kopf-, Herz-und Magenschmerzen bis zu vagen Gefühlen eines Bedrücktseins oder Beeinträchtigtseins reicht. Die Beschwerden gehen ohne feste Grenze in rein seelisch empfundene Spannungszustände wie Angst, Unruhe oder Unlust über.
Schmerzstörungen:
Die „anhaltende somatoforme Schmerzstörung“ ist durch andauernde quälende Schmerzen über mehrere Monate gekennzeichnet, für die keine körperliche Ursache gefunden werden kann, welche die Beschwerden erklären würde. Die Schmerzen bestehen nur in einer Körperregion oder gleichzeitig in mehreren Regionen, wie Kopf, Rücken, Schulter, Arm, Brust, Bauch oder Unterleib. Meistens werden die Schmerzen von einer Erschöpfung begleitet; es kommen aber auch Schwindelgefühle, Magen-Darm-Beschwerden, Schwitzen, Unruhe oder Herzrasen vor. Ärzte nennen dies auch „psychovegetative“ Begleiterscheinungen.
Betroffene machen häufig eine wahre Arzt-Odyssee durch. Sie werden von einem Facharzt nach dem anderen untersucht, machen sich Hoffnungen, dass endlich eine körperliche Ursache gefunden wird, und werden wieder enttäuscht: „Sie haben nichts.“ Nach oft jahrelangen organischen Untersuchungen ist es für die Betroffenen dann schwer, sich eine psychische Ursache ihrer Beschwerden vorzustellen.
Sie sind in der Regel hilfloser als chronisch Schmerzkranke mit organischen Veränderungen wie Rheuma oder Krebs, da sie ihre Schmerzen nicht zuordnen können bzw. nicht verstehen. Auch wenn sich bei der somatoformen Schmerzstörung keine auffälligen Befunde, Laborveränderungen und/oder Auffälligkeiten im Röntgenbild finden, gibt es keinen Zweifel daran, dass die Schmerzen echt und nicht eingebildet sind.
Sexuelle Funktionsstörungen:
Folgende Störungen werden unter dem Oberbegriff subsumiert: Mangel oder Verlust von sexuellem Verlangen (Lustlosigkeit), sexuelle Aversion und mangelnde sexuelle Befriedigung, Versagen genitaler Reaktionen, Orgasmusstörungen, vorzeitige Ejakulation, Vaginismus (Scheidenkrampf), Dyspareunie (schmerzhafter Verkehr). Am häufigsten sind nach klinischen Statistiken Störungen, die mit einem Ausfall der genitalen Reaktionen einhergehen.
Sucht:
Sucht ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die Abhängigkeit von einer Substanz oder einem Verhalten. Der Betroffene hat keine Selbstkontrolle mehr.
Er steht unter dem Zwang, mit Hilfe von bestimmten Substanzen
(z.B. Alkohol) oder bestimmten Verhaltensweisen (z.B. Glücksspielen), belastende Gefühle zu vermeiden. Unterschieden wird in sogenannte substanzbezogene und verhaltensbezogene Abhängigkeiten. Sucht ist als Krankheit anerkannt. Renten- und Sozialversicherungsträger und gegebenenfalls Träger der Sozialhilfe müssen die Behandlungskosten übernehmen.
Zwangsstörungen:
Jeder Mensch ist bestimmten Alltagszwängen unterworfen. So müssen die Meisten beispielsweise unter der Woche zu einer bestimmten Zeit aufstehen, damit sie pünktlich bei der Arbeit oder in der Schule sind. Auch eine gewisse Körperhygiene - wie regelmäßiges Duschen und Kleider wechseln - ist eine wichtige Voraussetzung für ein ungetrübtes Sozialleben. Diese "normalen" Zwänge sind für die Bewältigung des täglichen Lebens unerlässlich und werden auch entsprechend anerzogen und gefördert.
1. Der Betroffene leidet unter in immer gleicher Form wiederkehrenden Gedanken, Impulsen und Vorstellungen, die aufdringlichen Charakter haben und Unbehagen oder Angst hervorrufen. Bemühungen, diese Gedanken zu unterdrücken, bleiben erfolglos und steigern oft sogar ihre Stärke. Häufige Themen dieser Gedanken sind Befürchtungen, ob man Gefahren ausreichend vorgebeugt hat, z.B. die Haustür beim Weggehen wirklich zugeschlossen hat, oder ob ausreichende Vorkehrungen gegen bestimmte (z.B. bakterienverursachte) Erkrankungen getroffen wurden, z.B. durch sorgfältiges und wiederholtes Waschen. Eine besonders belastende Variante von zwanghaften Gedanken, sind Ideen, andere Personen absichtlich zu schädigen, diese z.B. zu vergiften, mit einem Messer zu attackieren etc. Zur Beruhigung sei übrigens gleich hinzugefügt, dass gerade von solchen Impulsen Betroffene immer sehr gewissenhafte Persönlichkeiten sind, die so etwas nie ausführen würden.
2. Die zweite – und häufigste – Möglichkeit sieht so aus, dass der Betroffene auf die eben beschriebenen Ideen folgend eine Art Ritual entwickelt, um so den quälenden Charakter dieser Impulse zu mildern oder kurzfristig zu beseitigen: Dies sind insbesondere als häufigste Form vielfach wiederholte Kontrollhandlungen und/oder Reinigungshandlungen, wobei letztere sowohl den eigenen Körper als auch die äußere Umgebung betreffen können.
Persönlichkeitsstörungen:
Persönlichkeitsstörung bedeutet, dass ein Mensch auffällige Verhaltensweisen Einstellung zeigt, die ihn durch ihren Ausprägungsgrad und/oder ihr Zusammenspiel erheblich in seine Zufriedenheit und im Erreichen seine persönlichen Zieles einschränken oder verhält sich aufgrund dieser Eigenschaften so, dass er häufig mit anderen Menschen oder der Gesellschaft in Konflikt gerät.
Es gibt verschiedene Persönlichkeitsstörung: Paranoide Persönlichkeitsstörung, schizoide Persönlichkeitsstörung, dissoziale Persönlichkeitsstörung, emotional instabile Persönlichkeitsstörung impulsiver Typus und borderline Typ, histrionische Persönlichkeitsstörung, anankastische (zwanghafte) Persönlichkeitsstörung, ängstlich (vermeidende) Persönlichkeitsstörung, abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung, narzisstische Persönlichkeitsstörung sowie nicht näher bezeichnete Persönlichkeitsstörung
Letzte Aktualisierung: 02.06.2019 - 16:26 Uhr
Dr. med. Ali Erdogan
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